Methodik und Leistungsziele
Definition von Methoden, Leistungszielen, Vermitteln von Arbeitstugenden und Berufsvorbereitung
Seit 6. Juli 2005 ist die Österreichische Gebärdensprache nach einem Beschluss des Nationalrats als eigenständige Sprache anerkannt. Die verfassungsrechtliche Anerkennung der ÖGS ist seit 1. September 2005 rechtskräftig. Wie bereits vor diesem wichtigen Schritt wird an der Josef Rehrl Schule den Ansprüchen und Notwendigkeiten der gebärdensprachlichen Kommunikation Rechnung getragen.
Es gibt:
Die Unverbindliche Übung "Gebärdenpflege": Dieser Unterricht wird von einer „Native Signerin“ in allen Klassen in Zusammenarbeit mit den hörenden KollegInnen erteilt. Lautsprachbegleitende Gebärde wird im Unterricht in allen Klassen angeboten. Die Lautsprachkompetenz der hörgeschädigten SchülerInnen wird durch den alltäglichen Umgang mit hörenden Kindern erhöht. Lautsprache wird als Teil einer "Normalität" wahrgenommen und angewendet.
Den Pflichtgegenstand „Österreichische Gebärdensprache“ in der NMS (Neue Mittelschule). Dafür wurde ein eigener Lehrplan entwickelt. Dieser sieht vor, dass die Schüler und Schülerinnen nach insgesamt 6 Wochenstunden (auf 4 Jahre NMS aufgeteilt) das A1 und A2 Kompetenzniveau (elementare Sprachanwendung) nach GERS (Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen) erreichen.
Die Leistungsziele werden in den Lehrplänen der Volksschule, der NMS und der Sonderschule für Gehörlose definiert, wobei dem Auftrag, den hörbeeinträchtigten SchülerInnen in Gegenständen, in denen es ohne Überforderung möglich ist, die Lehrziele des Volks- bzw. Hauptschullehrplans zu vermitteln, entsprochen wird. Mit anderen Worten werden die SchülerInnen nach ihren individuellen Möglichkeiten nach speziellen Förderplänen (Individueller Förderplan) unterrichtet.
Die Möglichkeit, an der Josef Rehrl Schule eine 9. Schulstufe (Polytechnischer Lehrgang bzw. Berufsvorbereitungsklasse) zu führen wird genützt und in dieser Schulstufe ist einerseits die Anbahnung der Arbeitstugenden (Pünktlichkeit, Sauberkeit, sorgsamer Umgang mit Materialien und Werkzeug) ein elementarer Auftrag und andererseits wird das Ziel, Abschlüsse in einem oder mehreren Fächern des Hauptschullehrplans zu erreichen, verfolgt. Die Berufsorientierung in dieser Schulstufe geschieht in Kooperation mit der Integrationsassistenz für Hörbeeinträchtigte, unter anderem durch Realbegegnungen. Darüber hinaus wird durch die Möglichkeit des mehrjährigen Besuchs dieser Schulstufe (bis zum 12. Schulbesuchsjahr) eine Reifung bis zum Berufseinstieg geboten.